27. Dezember 2024

Tharah Meester

Ich bin die mit dem Stetson und dem großen schwarzen Hund. Die, die ein bisschen verrückt und neben der Spur ist. Die, die immer in irgendjemanden oder in irgendwas verknallt ist.

Leider muss ich diesen Text mit einem Klischee beginnen und gestehen, dass ich schon immer für mein Leben gerne geschrieben habe. Bereits als Kind habe ich begonnen, Geschichten zu verfassen, weil mir das Lesen irgendwann nicht mehr gereicht hat. Mein »Verbrauch« an neuem Lesestoff aus der Schulbibliothek und Papier war enorm. Mein Zimmer war immer schon vollgestopft mit Büchern – inzwischen ist es die halbe Wohnung. Damals habe ich ganze Nächte durchgemacht, um meine ersten Romane niederzuschreiben, weil ich dazu meine Ruhe brauchte. Ruhe und Musik. Wenn ich mal nicht schreiben konnte, habe ich mit den Kopfhörern des Discmans die reale Welt ausgestöpselt und bin in meine Fantasiewelt versunken, um später zuhause alles zu Papier zu bringen. Ihr könnt sicher verstehen, wie froh ich war, als ich endlich einen Laptop mein Eigen nennen durfte und nicht mehr mit den fiesen Krämpfen im Schreibhandgelenk zu tun hatte. Wenn, dann tun jetzt wenigstens beide Hände gleich weh *gg

»Genau das liebe ich am Schreiben. Das totale Abtauchen und Miterleben von dem, was da auf dem imaginären Papier geschieht.«
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Mein bevorzugtes Genre ist Gay Romance, wobei ich meine Geschichten in einer Parallelwelt spielen lasse, um ein Historical Feeling ohne die ständige Drohung des Galgens aufgrund der Homosexualität meiner Charaktere im Hinterkopf haben zu müssen. Ich liebe die altmodische Sprache und die erzwungene Steifheit, die in früheren Zeiten vorherrschte (Pun Intended *gg). Im Gegenzug liebe ich jedoch auch die dreckigen Gossen einer düsteren Stadt und setzt man mir einen Stricher vor, entflammt mein Herz mit Gewissheit für ihn.

Meine größte Schwäche sind unperfekte Charaktere mit Fehlern, Sturschädeln und Schönheitsmakeln. Drama ist meine Spezialität. Ohne solches geht es bei mir selten. Ich will mit meinen Kerlen mitleiden und mitheulen. Richtig gut tut etwas erst, wenn’s stellenweise auch richtig weh tut. Trotzdem gibt es bei mir immer ein Happy End.

Ich plotte keine meiner Geschichten so wirklich durch, sondern lasse mich von den Protagonisten führen. Die Männer entwickeln und entfalten sich auf den Seiten und überraschen mich nicht selten mit dem, was sie tun. Genau das liebe ich am Schreiben. Das totale Abtauchen und Miterleben von dem, was da auf dem imaginären Papier geschieht.

Als Ausgleich zum Schreiben brauche ich viele gute Bücher, andere kreative Projekte, ausreichend Bewegung und Sport. Ich bin eine Wasserratte und riesige Hundenärrin (Rottweiler, besonders mein Jaromir, sind für mich die Krone der Schöpfung). Solltet ihr mich also jemals nicht am Schreibtisch oder mit einem Buch in der Hand auf dem Balkon antreffen, sucht am See, je nach Saison im Hallen- oder Freibad oder auf dem Hundeplatz nach mir. Dort werdet ihr bestimmt fündig und ich kann euch in meine persönliche Welt entführen, wenn ihr gerade keine Lust auf die imaginären Universen habt, die aus meiner Feder fließen. Wenn ihr dafür zu weit weg wohnt, kommt doch in meinen illustren Kreis. Dort versorge ich euch mit Verrücktheiten und Live-Videos en masse.

In Liebe,
eure Tharah

Text & Bilder © Thara Meester;
mit freundlicher Genehmigung.
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