E.M. Holland
Wenn ich Geschichten schreibe, dann kommen mir unzählige Ideen. Es ist, als entwickelt sie sich selbst, als warte sie darauf, in Buchstaben festgehalten zu werden. Doch wenn es darum geht, etwas über mich zu schreiben, stehen meine Finger oftmals still.
Was könnte euch interessieren? Was könnte ich erzählen? Was erwartet ihr? Mir ist es wichtig, dass meine Geschichten im Vordergrund stehen, euch begeistern, nicht die Person hinter der Tastatur. Dennoch will ich es versuchen und gebe euch einen kleinen Einblick.
Wie bin ich zum ersten Mal mit dem queeren Genre in Kontakt gekommen?
Ich will ganz ehrlich sein, doch in meiner Jugend war dieses Thema nicht so allgegenwärtig. Es war da, ja, doch nicht Teil meines Lebens. Mein erstes Buch, welches die Beziehung von Männern behandelte, war tatsächlich ein Manga aus dem Yaoi Genre. Mir ist aufgefallen, dass in diesen die zwischenmenschlichen Beziehungen und auch die Entwicklung, Probleme der Protagonisten eine völlig andere war. Sie ging tiefer. Zunächst war es nur die Literatur, doch mein Leben war doch queerer, als ich auf den ersten Blick vermutete.
Bereits in meiner Jugend war in meinem Freundeskreis jemand, der bi war und mit einer Frau in einer Beziehung. Als ich an die Uni kam, wurde mein Leben noch bunter und ich bin ehrlich, es war eine Bereicherung. Was ich niemals vergessen werde, ist das Coming-out meines besten Freundes als nicht nur trans, sondern auch schwul. In diesem Moment, als ich seine Angst, seine Unsicherheit gesehen habe, wurde mir etwas klar – warum? Es war uns allen völlig egal. Du hast einen neuen Namen? Und? Was sollte sich ändern? Doch diesen Schritt zu tun, war sicherlich der schwierigste in seinem Leben gewesen und das sollte er nicht sein. Ich war in diesen Jahren an seiner Seite und habe seine Transition miterlebt, die positiven und negativen Seiten, und ihn jetzt so glücklich zusehen, war alles wert.
Mein Leben wurde noch bunter und besser. Das Denken in den Kategorien männlich und weiblich ist meiner Meinung zu beschränkt und doch ist allein Homosexualität oder Transsexualität immer noch ein kontroverses Thema. Was macht es für einen Unterschied, wen man liebt? Ich habe Freunde, die das ganze Spektrum füllen, sich für kein Geschlecht entscheiden und das ändert nichts.
Nun zu meinen Büchern =D. Ich habe mich entschieden, Romane (zum Großteil Fantasy) mit männlichen Paaren und auch expliziten Sex-Szenen zu schreiben. Das steht jedoch nicht im Vordergrund, sondern ist ein Teil des Ganzen. Ich möchte ihnen einen Charakter und eine Identität geben, sodass meine Leser und Leserinnen ein Gefühl spüren, mitfiebern, mitlachen und auch weinen, wenn sie ihre Reise bestreiten. Am Ende sollen sie sagen: „Es hat sich gelohnt“ oder „Damit habe ich nicht gerechnet, aber es hat mich einfach nicht losgelassen.“
In meiner Schicksal-Reihe baue ich ein großes Konstrukt einer Welt mit Charakteren, die auch in den Folgebüchern erscheinen und immer wieder interagieren. Es ist ein großes Netz, welches mit jedem Paar einer Gesamtlinie folgt. So gehen die Geschichten aus den vorherigen Büchern nicht verloren, sondern entwickeln sich gemeinsam weiter.
Die The-Devil-Reihe dagegen beschränkt sich auf einen kleinen Kreis an Personen, die in jedem Band ihre Reise fortsetzen und sich weiterentwickeln. Die Protagonisten sind die gleichen, wobei die Nebenfiguren ebenfalls einen großen Anteil besitzen. Sie ist zynisch, besitzt schwarzen Humor und Lacher sowie das eine oder andere Kopfschütteln sind vorprogrammiert.
Aus einem anderen Genre stammt mein Buch Behind the scenes – Dunkle Geheimnisse, welches beim Dead Soft Verlag erschienen ist. Es ist aus dem Bereich Contemporary Romance und beschreibt die Begegnung eines Schauspielers mit einem CEO aus der Entertainment-Branche. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein und doch bleibt es nicht bei dieser einen Begegnung.
Bei allen Büchern erhält man einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt, sowie auch die Vergangenheit der Charaktere, welche ich in der dritten Person schreibe.
Neben diesen Romanen habe ich vor kurzem auch eine Kurzgeschichtensammlung veröffentlicht, die aus allen Genres schöpft – natürlich queer und mit Happy End.
Das Schreiben ist für mich ein Ausgleich, denn diese Geschichten schwirrten so lange in meinem Kopf. Ich befand es an der Zeit, diese zu teilen, und bin über die positive Rückmeldung selbst überrascht. Die Worte meiner Leser und Leserinnen sind das, was mich motiviert, weiterzumachen. Also setze ich mich nach meiner Arbeit an den Laptop, jeden Tag erneut.
Natürlich habe ich ebenfalls Schreibblockaden oder bin unsicher – wie sollte es auch anders sein? Doch nach einiger Zeit ist es, als würde sich meine Fantasie „neu aufladen“ und Ideen schießen mir in den Kopf, sodass ich die Finger wieder auf meine Tasten lege und das Klappern beginnt. Dann könnt ihr euch auf weitere Zeilen freuen, die euch in eine Welt entführt, in der der Fantasie und auch der Liebe keine Grenzen gesetzt sind.
mit freundlicher Genehmigung.
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