Sabine Nagel
Hallo, ich bin Sabine Nagel. Ich mag „schwierige“ Menschen. Mich interessieren ihre Geschichten, die sie zu dem gemacht haben, wie sie sind. Ich bewundere ihren Mut und innere Stärke, die sie trotz aller Verletzlichkeit in sich tragen. In meinen Büchern lasse ich zwei von ihnen aufeinandertreffen. In diesem Moment beginnt etwas Neues. Etwas, das die beiden für immer verändert.
Ich liebe es, beim Schreiben ganz meine Protagonisten zu sein und all ihre Emotionen zu fühlen. Ihre Unsicherheiten und Ängste, ihren Schmerz, ihre Wut und ihre Verzweiflung – und ihre zarte Annäherung aneinander, die Anziehungskraft, die sie aufeinander ausüben, die Zuneigung, die Liebe und das Glück. Ja, vor allem das Glück, das noch so viel heller strahlt, wenn man aus dem Dunkeln kommt.
Wenn ich schreibe, habe ich einen groben Plan, aber keinen bis ins Detail durchgeplanten Plot. Ich begebe mich mit meinen Figuren auf die Reise, bin dort, wo sie leben, und lasse mir von ihnen zeigen, wie es weitergeht. Zwischen meinen Protagonisten ergibt sich eine Dynamik, die nicht nur die beiden, sondern auch mich manchmal regelrecht mitreißt und mich staunen lässt, wie sich am Ende alles zu einem großen Ganzen fügt.
Beim Schreiben versinke ich oft so sehr in der Geschichte, dass ich mit meinen Figuren regelrecht verschmelze und mich die Emotionen, die dabei nicht nur von meinen Protas, sondern auch von mir Besitz ergreifen, auch im Alltag begleiten. Das ist manchmal fast wie ein Rausch – und es macht süchtig. Wenn ich dann von meinen Leser*innen erfahren darf, dass es ihnen beim Lesen meiner Bücher genauso geht, dann macht mich das glücklich.
Im wahren Leben bin ich Lehrerin. Ich liebe meinen Beruf und würde ihn nicht für das Schreiben aufgeben wollen. Es macht mir Freude, Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zu begleiten und sie nicht nur im Wissen, sondern auch in ihrer Persönlichkeit und ihrem Miteinander weiterzubringen.
Aufgewachsen bin ich in Schleswig-Holstein. Ich fühle mich dem hohen Norden noch immer verbunden, auch wenn ich mich in Franken, wo es mich 2007 zusammen mit meinem Mann hin verschlagen hat, mittlerweile auch so etwas wie heimisch fühle. Ich liebe das Meer, besonders die Nordsee mit ihren Gezeiten, den weiten Wattflächen und dem Wind. Aber ich mag auch sehr die Berge, die schroffen wie die in den Alpen oder in Schottland oder Wales genauso wie die sanfteren hier in der Fränkischen Schweiz, wo mein Mann, meine Kinder und ich gerne in unserer Freizeit wandern oder radfahren.
Ich schreibe realistische Romane, in denen auch immer ein gutes Stück von mir selbst steckt. Meine Figuren und die Dinge, die ihnen widerfahren, sind fiktiv – aber es gibt immer Anknüpfungspunkte für mich aus dem realen Leben. Wie ein Puzzle mit vielen Teilen, manche aus meinem eigenen Leben, viele aufgrund von Recherche und meiner Fantasie, setzen sich meine Texte zu Geschichten zusammen, die so oder so ähnlich wirklich passieren könnten.
Ich schreibe nicht speziell queer, aber divers. In meinem aktuellen Roman „Irgendwie dazwischen oder: Das mit Percy“ ist Queer-Sein allerdings eines der zentralen Themen: Manu, als Mädchen geboren, aber immer irgendwie ein Junge gewesen und in der Schule auch so akzeptiert, gerät durch die Begegnung mit dem schweigsamen Einzelgänger Percy in eine tiefe Identitätskrise. Plötzlich stellt sich die Frage: Gibt es nur Mädchen oder Junge? Oder kann man auch irgendwie dazwischen sein? Und kann Percy unter diesen Umständen jemals etwas anderes für Manu empfinden als eine Ahnung von Freundschaft?
mit freundlicher Genehmigung.
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