Sabine Reifenstahl
Jeden Tag eine neue Herausforderung, um daran zu wachsen. Etwas über mich zu erzählen, gehört eindeutig dazu.
Ich heiße Sabine Reifenstahl und wohne in Mecklenburg. Dort sind viele so pragmatisch wie ich veranlagt. Anfangs wollte ich mir ein klingendes Pseudonym zulegen, vielleicht auch für jedes Genre ein anderes, denn ich schreibe von querbeet bis queer. Aber dann fragte ich mich: Wozu? Muss ich mich verstecken, weil mir peinlich ist, was ich tue? Oder denke ich, Leser:innen kaufen Bücher wegen wohlklingender Autorennamen? Das Wichtigste: Möchte ich auf einer Lesung mit Luan, Sascha oder Alex angesprochen werden? Die Antwort lautet schlicht nein. Wer sich für mich interessiert, googelt meinen Namen. Ohne viel Aufwand landet man so auf meiner Website, den Social-Media-Kanälen, bei Pressemitteilungen und mehr. Ich möchte gefunden werden und freue mich über jedes Feedback zu meinen Büchern und Kurzgeschichten, am liebsten als Rezension oder per E-Mail.
Ich schreibe für euch! Meine schönste Herausforderung ist es, Leser:innen zu berühren. Das war schon immer so. Anfangs erntete ich entsetzte Seufzer und Aufschreie, denn als Kind habe ich es geliebt, Gute-Nacht-Geschichten zu erzählen und lehrte Gleichaltrige mit meinen Gruselfantasien das Fürchten.
Bis zur ersten Veröffentlichung dauerte es fast 40 Jahre. 2017 hielt ich zum ersten Mal ein Buch mit eigenen Texten in den Händen und durfte auf einer Buchmesse signieren. Das kam einer Initialzündung gleich. Aus dem Hobby wurde Leidenschaft.
Mein Motto lautet: Worten wohnt Magie inne. In den Ruhner Bergen wirkt dieser Zauber. Oftmals begegne ich seltsamen Kreaturen beim Spazierengehen. Inspirationen lauern überall. Hinter einem knorrigen Baum, im nächsten Gebüsch, verborgen in einem eigenartigen Geräusch. Am heimischen Computer erwachen die Protagonisten zum Leben. Die Handlung wächst mit ihren Charakteren, ich fühle mit ihnen, leide mit ihnen – und hoffe, genau das bei Leser:innen zu erreichen. Ich möchte berühren, aus dem Alltag entführen, geheimnisvolle Orte oder menschliche Grenzbereiche zeigen und im Idealfall neue Blickwinkel öffnen.
Eine Leserin sagte zu mir, ihr gefiele, dass meine Geschichten eine Moral besäßen, eine tiefere Bedeutung. Genau das ist meine Absicht. Ohne mit dem Zaunpfahl zu winken, sollen meine Texte Verständnis wecken für Wesen, die nicht der Norm entsprechen. Egal, ob für einen entstellten Sidhe, eine Göttin, die von der Liebe verändert wird oder für den auf den ersten Blick chaotisch wirkenden schwulen Autor Alexander Winter aus meinem Roman »Aus Drei wird Liebe«. Meine Protagonisten sind vielschichtig und haben Ecken und Kanten, sind manchmal auch tragische Helden. Ganz so wie viele Gestalten in den antiken Mythen und nordischen Sagen, die ich schon als Kind verschlungen habe.
Liebe ist das Thema, das sich durch die meisten meiner Geschichten zieht, die alles zusammenhält und verbindet. Für alle Facetten des Lebens und der Liebe wünsche ich mir mehr Verständnis und versuche, dafür zu werben.
Mittlerweile wurden mehrere Dutzend Kurzgeschichten von mir in verschiedenen Anthologien und Literaturmagazinen veröffentlicht. Im Dezember 2021 erschien mein Roman »Aus Drei wird Liebe«. Dort lehre ich Alexander, sich selbst anzunehmen. Für seine Liebe ist er bereit, alles zu opfern.
Ein zweiter queerer Roman ist bereits im Lektorat. In dieser Geschichte finden mehrere Protagonisten eine besondere Form von Familie, die nicht nur aus einem Elternpaar und ihren Kindern besteht. Es geht nicht darum, wilde Orgien zu feiern, sondern um ein von Wertschätzung und Respekt geprägtes Zusammenleben, bei dem jeder so sein darf, wie er will und alle einander unterstützen. Dass so eine Konstellation zu Konflikten führt, ist vorprogrammiert. Auch in diesem Buch ist es die Liebe, die verbindet.
Ich habe noch viele Ideen und schreibe schon an den nächsten Büchern. Es lohnt sich auf jeden Fall, meine Website zu besuchen.
Bild © Volker Granz
mit freundlicher Genehmigung.
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