Lilith Dandelion
Was ich schreibe: Das Genre ist Fantasy, Gay, Urban. Es ist nicht im strengen Sinn Romance und keine leichte Kost.
Die Welt des Geistes ist für mich eine Realität. Ich bin ein gläubiger und ernsthafter Mensch. Es könnte überraschen, dass ich ein fiktives Volk beschreibe, das so ziemlich alle Tabus sorgfältig bricht. Was ist unmoralisch: Wild zu sein, wo es niemandem schadet — oder anderen das Glück zu versagen, das man selber versäumt hat? Mit diesem Konflikt beginnt mein Roman. Der Held flieht aus einer zwanghaften Welt zu denen, die scheinbar alles dürfen. Er schließt sich dem gefürchteten Volk der Homsarecs an, die aber so wehrhaft sind, dass man sie in Ruhe lässt; sie leben in Gemeinschaften von 10-12 Personen inmitten der „normalen“ Menschen, die sie „Cro“(-Magnons) nennen. Sie sind Homo Sapiens Erectus und auch körperlich anders als wir. Sie haben eigene Gesetze und (Un-)Sitten.
Wie ich schreibe: Ich bin kein Plotter. Ich notiere, was ich empfange. Die Botschaften der Halbschlaf-Welt sind sensibel. Sie entziehen sich bürokratischen Gewohnheiten. Der Sender lässt mich gelegentlich monatelang warten. Ich schreibe linear: Von Anfang bis Ende. Ich verstehe hinterher, was ich da gemacht habe. Überrascht und dankbar.
Ich schreibe fast nur über Dinge, die ich selber erlebt oder ganz aus der Nähe miterlebt habe. Ich habe viele sehr enge Freundschaften mit schwulen Männern gehabt und intensive Einblicke in ihr Leben und ihre Gefühlswelt bekommen. Ich habe kaum ein Verhältnis zur eigenen Weiblichkeit und denke darüber nicht nach, möchte die gleichen Wirkungsmöglichkeiten haben wie Männer, die gleiche Anerkennung erhalten, ich möchte, dass mein Werk nicht als „Frauenschreibe“ beurteilt wird, aber das ist vermutlich unmöglich.
Wie ich lebe: Ich liebe Männer und möchte mich dabei als Mann fühlen, Stichwort “Girlfag“. Ich kann nur in der Top-Rolle lieben — Thema D/s, Dominanz und Unterwerfung. Seit 1997 publiziere ich — hauptsächlich für den Charon Verlag/SCHLAGZEILEN — Beiträge für das Magazin, auch sind ein Erzählungsband, zwei Ratgeber und Beiträge zu Anthologien entstanden. Eine vollständige Liste steht in der Homepage, siehe Links. Seit ein paar Jahren habe ich meine queeren Homsarecs-Romane wieder angepackt, deren erste Anfänge in das Jahr 1975 zurückreichen. Ich bin mit einem 16 Jahre jüngeren Mann verheiratet, der lange mein Freizeit-Sub/Partner im Alltag war. Das Zweite ist er immer noch.
Was ich nicht mag: Wenn leichtfertig über etwas geschrieben wird, was man nur oberflächlich kennt. Es gibt Bereiche, die man nur dann glaubhaft und authentisch darstellen kann, wenn man sehr nah dran war. Ich sprach von meinen schwulen Freunden; BDSM ist auch so ein Thema. Bei Autoren, die es sich nur so anlesen, spüre ich Befremden und Abneigung. Auch wer keine Erfahrungen mit übersinnlichen Phänomenen hat, sollte vorsichtig sein. Das ist nicht Fiktion, sondern Realität des Geistes. Man muss auch mit dem umgehen können, was es nicht gibt. Wer über Spiritualität schreiben will, sollte vorher drei Wochen lang täglich zweimal meditieren. Wer über Drogen schreibt, sollte sie früher mal genommen haben. (Dies ist keine Empfehlung von Drogen!)
mit freundlicher Genehmigung.
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